20. August 2024 / Aus aller Welt

«Anomalie»: Feuerball bei Raketentest in Schottland

Als erstes Unternehmen möchte eine deutsche Firma von einer schottischen Insel aus eine Rakete ins All schicken. Doch bei einem Test gibt es einen schweren Zwischenfall.

Der Spaceport liegt auf der nördlichsten britischen Insel.

Teile einer Rakete des deutschen Raumfahrtunternehemens Rocket Factory Augsburg (RFA) sind bei einem Test auf einer schottischen Insel in einem Feuerball aufgegangen. Bei der Zündung der ersten Stufe am Saxavord Spaceport sei es zu einer Anomalie gekommen, teilte RFA mit. Es sei niemand verletzt worden. «Die Startrampe wurde gerettet und ist gesichert, die Lage ist unter Kontrolle und jede unmittelbare Gefahr ist gebannt.»

RFA will als erstes Unternehmen eine Rakete von dem neuen Raumfahrtbahnhof auf Unst, der nördlichsten britischen Insel, ins All schicken. Der geplante Test der neun Triebwerke war Teil einer Reihe, die vor dem ersten Start durchgeführt werden sollte. Vor wenigen Monaten war ein erster, kurzer Test erfolgreich verlaufen.

Die Vorbereitungen könnten sich nun verzögern. «Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu beurteilen», teilte RFA weiter mit. Man arbeite eng mit dem Betreiber und den Behörden zusammen. Ziel sei es, die Tests so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Man setze auf reale Tests, hieß es weiter. «Das ist Teil unserer Philosophie, und wir waren uns der höheren Risiken bewusst, die mit diesem Ansatz verbunden sind.»

Spaceport: Niemand war in Gefahr

Der Spaceport teilte mit, alle Sicherheitsprotokolle seien vollständig eingehalten und der Standort sei vor dem Test geräumt worden, sodass niemand gefährdet gewesen sei. «Dies war ein Test, und Testkampagnen sind darauf ausgelegt, Probleme vor der nächsten Phase zu identifizieren», zitierte die BBC einen Sprecher der Anlage.

Der Chef der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher, schrieb auf X: «Die Herausforderung, Raketen einzuführen, ist immens - vor allem bei neuen Raketen.» Gründliche Tests seien ein essenzieller Teil der Entwicklung. «Ich bin zuversichtlich, dass diese Erfahrung zu einem erfolgreichen Start des RFA-One-Gefährts führen wird.» Die Esa hat RFA finanziell bei der Entwicklung der Rakete und der Infrastruktur für die Startrampe unterstützt.


Bildnachweis: © ---/Shetlandspacecentre/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...
Nacht der Museen am 7. September
Aktuelles aus der Region 10

Programm zur Nacht der Museen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Söder lobt in Lederhose: Wiesn «einfach besser» als Berlin
Aus aller Welt

Sonne, blauer Himmel, Bier - und ein Ministerpräsident in anderem Outfit als sonst: Bei perfektem Herbstwetter hat in München das Oktoberfest begonnen.

weiterlesen...
Anzapf-Trainer Huber coacht Rathauschefs seit über 40 Jahren
Aus aller Welt

Anfangs war er nur in geheimer Mission dabei: Schankmeister Helmut Huber. Er steht seit mehr als 40 Jahren dem Münchner Oberbürgermeister beim Anzapfen zur Seite.

weiterlesen...
«Unter die Haut» - Gläubige lassen sich in Kirche tätowieren
Aus aller Welt

Mit einer ungewöhnlichen Aktion will die katholische Kirche mit Menschen ins Gespräch kommen. In der Johanniskirche in Osnabrück können sich Mutige ein Tattoo stechen lassen.

weiterlesen...