10. November 2023 / Aus aller Welt

Deutlich weniger Rodung im brasilianischen Amazonasgebiet

Für Ex-Präsident Jair Bolsonaro bedeutete das Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial: Während seiner Amtszeit wurde viel abgeholzt. Jetzt gibt es Grund zu Freude.

Ein kleiner Fluss schlängelt sich durch den Amazonas-Regenwald. Das brasilianische Amazonasgebiet gilt als CO2-Speicher.

Erstmals seit vier Jahren sind im brasilianischen Amazonasgebiet innerhalb eines Jahres wieder weniger als 10.000 Quadratkilometer Waldfläche abgeholzt worden. Von August 2022 bis Juli 2023 ging Wald auf einer Fläche von rund 9000 Quadratkilometern verloren, wie das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) mitteilte.

Das entspricht ungefähr der Hälfte der Fläche des Bundeslandes Sachsen - und einem Rückgang von 22,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (knapp 11.600 Quadratkilometer). Es ist zugleich der niedrigste Wert seit 2019.

Schutz des Regenwaldes wichtig

Das brasilianische Amazonasgebiet, das als CO2-Speicher gilt und eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel hat, erstreckt sich über neun brasilianische Bundesstaaten und entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas.

Der Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva, der am 1. Januar zum dritten Mal als Präsident Brasiliens vereidigt wurde, galt in seinen früheren Amtszeiten (Anfang 2003 - Ende 2010) nicht eben als Umweltschützer, hatte aber angekündigt, den Umwelt- und Klimaschutz zu priorisieren.

Deutschland hatte vor Kurzem nach vier Jahren wieder Hilfszahlungen für einen Fonds zum Schutz des Regenwaldes im Amazonasgebiet aufgenommen. Dieser sogenannte Amazonienfonds war 2008 ins Leben gerufen worden, war zuletzt allerdings wegen Unstimmigkeiten über die Verwendung des Geldes unter der Regierung des Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro eingefroren.

Für den Rechtspopulisten bedeutete das Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial. Während seiner Amtszeit (2019-2022) nahmen Abholzung und Brandrodungen stark zu. Farmern und Goldschürfern ließ er bei der Landnahme weitgehend freie Hand. Den Kontrollbehörden kürzte er Gelder oder entzog ihnen ihre Kompetenzen.


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...
Nacht der Museen am 7. September
Aktuelles aus der Region 10

Programm zur Nacht der Museen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Rätsel um Leichen in Maisfeld: Identität eines Toten geklärt
Aus aller Welt

Der Leichenfund in einem Maisfeld in Gronau beschäftigt die Ermittler weiter. Nun gab es einen ersten Erfolg. Es bleiben aber viele offene Fragen.

weiterlesen...
Zwei Deutsche nach Überschwemmung in Italien vermisst
Aus aller Welt

Zwei deutsche Touristen werden nach starkem Regen in der Toskana von den Fluten eines Bachs mitgerissen und gelten als vermisst. Die Suche nach der Großmutter und ihrem fünf Monate alten Enkel läuft.

weiterlesen...
Olympische Stimmung bei Dior
Aus aller Welt

Bei den Pariser Prêt-à-Porter-Schauen zeigt das Modehaus Christian Dior eine Kollektion, die von sportlichen Elementen geprägt ist.

weiterlesen...