17. Januar 2024 / Aus aller Welt

Ecuadors Präsident bittet USA um Hilfe im Kampf gegen Banden

Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird. Zuletzt ist die Gewalt durch kriminelle Banden eskaliert. Der Präsident wendet sich nun an die USA und Europa.

Eliteteams der ecuadorianischen Streitkräfte führen Patrouillen und Durchsuchungen in konfliktträchtigen Sektoren der Hauptstadt Quito durch.

Im Kampf gegen die zunehmende Gewalt krimineller Banden in Ecuador hat Präsident Daniel Noboa Unterstützung von den USA und anderen Ländern gefordert. Eine internationale Zusammenarbeit sei nötig, da es um ein globales und Grenzen überschreitendes Problem gehe, sagte Noboa am Dienstag (Ortszeit) dem US-Sender CNN. «Etwa 35, 40 Prozent der Drogen, die Ecuador verlassen, gehen in die USA und eine ähnlich hohe Menge nach Europa», erklärte Noboa in der Sendung von CNN-Starmoderatorin Christiane Amanpour.

Über eine Zusammenarbeit mit den USA etwa bei den Geheimdiensten sowie über die Lieferung von Waffen wäre er sehr erfreut, so Noboa weiter.

Kriminelle Banden nahmen Geiseln in TV-Studio

Zuletzt hatten kriminelle Banden - oftmals mit Verbindungen zu Drogenkartellen - in mehreren Haftanstalten des einst eher friedlichen südamerikanischen Landes gemeutert und zeitweise zahlreiche Aufseher in ihre Gewalt gebracht. Vergangene Woche stürmten zudem Bewaffnete während einer live übertragenen Nachrichtensendung ein Studio des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión und nahmen vorübergehend zahlreiche Geiseln.

Noboa deklarierte daraufhin 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien. Polizei und Militär arbeiteten zusammen, um derzeit die Stabilität in den Gefängnissen wieder herzustellen, sagte er in der CNN-Sendung. «Die ganze Nation ist vereint, um diese Bedrohung zu beseitigen.»

Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.


Bildnachweis: © Juan Diego Montenegro/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...
Nacht der Museen am 7. September
Aktuelles aus der Region 10

Programm zur Nacht der Museen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Musk träumt von Mars-Reisen für jedermann
Aus aller Welt

Mond und Mars müssten besiedelt werden, bevor auf der Erde die Ressourcen ausgehen, findet Elon Musk. Die Mars-Missionen seines Unternehmens SpaceX sollen dafür bald richtig Fahrt aufnehmen.

weiterlesen...
Mordprozess gegen bei Leipzig gefassten Italiener begonnen
Aus aller Welt

Der gewaltsame Tod einer 22-jährigen Studentin bewegt Italien seit Monaten. Ihr Ex-Freund hatte sie vor der Tat monatelang gestalkt. Jetzt droht ihm lebenslange Haft.

weiterlesen...
Was ist eigentlich so toll am Herbst?
Aus aller Welt

Das Wetter wird allmählich ungemütlicher. Und mit jedem Tag geht uns merklich Tageslicht verloren. Doch der Herbst hat auch seine Highlights - die bei manchem sogar Vorfreude auf trübe Tage wecken.

weiterlesen...