26. Februar 2024 / Aus aller Welt

Extremwinter in Mongolei: Mehr als 1,5 Millionen Tiere tot

«Dzud» wütetet in der Mongolei: Auf den gefrorenen und schneebedeckten Böden finden die Herden in der Mongolei kaum noch Nahrung. Das hat verheerende Folgen.

Die Mongolei wurde von einem extremen Wintereinbruch heimgesucht, dem mehr als 1,5 Millionen Nutztiere zum Opfer fielen (Archivbild).

Extreme Kälte und Schneefälle haben den Hirten in der Mongolei schwere wirtschaftliche Verluste zugefügt. Mehr als 1,5 Millionen Herdentiere sind nach Angaben der staatlichen Notstandskommission in diesem Winter in dem zentralasiatischen Land bereits verendet.

«Dzud» nennen die Mongolen die Schnee- und Eiskatastrophen, die das Land in den Wintermonaten immer wieder heimsuchen. Das Wetterphänomen sorgt dafür, dass das Vieh kein Futter mehr findet, weil die Böden gefroren oder die Weiden von Schneemassen bedeckt sind. Oft sind die Verluste besonders hoch, wenn ein trockener Sommer vorausgegangen ist, in dem sich die Tiere kein ausreichendes Fettpolster für den Winter anfressen konnten.

Auch die Vereinten Nationen haben bereits vor der Situation gewarnt. Viehzucht sei ein integraler Bestandteil der mongolischen Wirtschaft, Kultur und Lebensweise, so ein vor zwei Wochen veröffentlichter UN-Bericht. Nun kämpfen die Hirten mit Futtermangel und explodierenden Futterpreisen. Schätzungen zufolge gibt es in der Mongolei rund 64 Millionen Herdentiere. Für die Mongolei ist es bereits der zweite «Dzud»-Winter in Folge.

Papst Franziskus drückte im Anschluss an sein sonntägliches Angelus-Gebet vor Pilgern und Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom seine Nähe zu den von der Kältewelle betroffenen Menschen in der Mongolei aus. «Auch dieses extreme Phänomen ist ein Zeichen des Klimawandels und seiner Auswirkungen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die «Klimakrise» sei ein weltweites soziales Problem und wirke sich vor allem auf die schwächsten aus. Franziskus war erst im September vergangenen Jahres zu Besuch in der Mongolei, wo nur sehr wenige Katholiken leben.


Bildnachweis: © Davaanyam Delgerjargal/dpa
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