27. November 2023 / Aus aller Welt

Gesunkener Frachter in der Ägäis - Suche nach Vermissten

Ein Frachter geht in stürmischer See unter. Mehrere Besatzungsmitglieder werden vermisst. Ein Überlebender erhebt nun Vorwürfe gegen den Kapitän.

Sanitäter verlegen einen Überlebenden des Schiffsunglücks in ein Krankenhaus auf Lesbos.

Nach dem Untergang eines Frachters bei schlechtem Wetter südwestlich der griechischen Insel Lesbos dauert die Suche nach den zwölf vermissten Seeleuten an. Am Montagmorgen sind nach Angaben der Küstenwache neben vier eigenen Booten ein Hubschrauber sowie sieben Schiffe im Einsatz gewesen, die zufällig in der Nähe waren. In der Region herrschte nach wie vor starker Wind.

Das Schiff war am Sonntag in stürmischer See untergegangen. Ein Besatzungsmitglied wurde gerettet, ein anderes tot geborgen. Bislang ist unklar, warum die Crew sich nicht mit Rettungsbooten in Sicherheit brachte. Der Überlebende soll sich Medienberichten zufolge an eine Tonne geklammert haben und so von der Besatzung eines Rettungshubschraubers gefunden worden sein.

Wassereinbruch schon in der Nacht?

Der Mann erhob derweil Vorwürfe gegen den Kapitän des Schiffs «Raptor». Demnach soll es auf dem Frachter bereits in der Nacht zum Sonntag Probleme mit den Maschinen und einen Wassereinbruch gegeben haben, die der Kapitän aber nicht gemeldet habe. Das berichtete ein Sprecher der griechischen Küstenwache am Montag im Sender ERT.

Der Kapitän habe erst am Sonntag gegen 7.00 Uhr Informationen über einen Motorschaden gesendet und rund eineinhalb Stunden später dann das Notsignal «Mayday» abgesetzt. Kurz danach verschwand der Frachter vom Radar. Ein Wassereinbruch und mechanische Defekte in Kombination mit dem schweren Wetter hätten das Unglück verursacht, sagte der Sprecher der Küstenwache. Der Kapitän hätte den Wassereinbruch sofort melden müssen, damit die Einsatzzentrale schneller Rettungsmaßnahmen hätte einleiten können. Es werde zur Unglücksursache ermittelt.

Laut Seefahrtsportal «Marinetraffic.com» war das Schiff unter der Flagge des Inselstaats Komoren auf dem Weg von Ägypten nach Istanbul. Die Besatzungsmitglieder sollen aus Syrien, Indien und Ägypten stammen. Bei der Fracht soll es sich um Salz gehandelt haben.


Bildnachweis: © Panagiotis Balaskas/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...
Nacht der Museen am 7. September
Aktuelles aus der Region 10

Programm zur Nacht der Museen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aufräumen nach Flutkatastrophe - Aussicht auf EU-Hilfe
Aus aller Welt

Die Pegelstände an der Elbe in Sachsen gehen langsam zurück. Im polnischen Breslau ist das Schlimmste noch nicht überstanden. Ursula von der Leyen verspricht EU-Hilfe und stellt viel Geld in Aussicht.

weiterlesen...
Mode in Mailand: Von Superheldinnen bis Blütenpracht
Aus aller Welt

Wie wird die Damenmode in der Saison Frühjahr/Sommer 2025? Bei der Mailänder Fashion Week gibt es einen Vorgeschmack. Teils erinnern die Frauen auf dem Laufsteg an Heldinnen aus Comics.

weiterlesen...
Tod in der Toskana - Zwei deutsche Schülerinnen überfahren
Aus aller Welt

Ein gewöhnlicher Abend nach der Hauptsaison in einem Strandbad am Mittelmeer. Plötzlich rast ein Auto in die Fußgänger: Zwei Teenager sterben. Auf die Frage nach dem Warum gibt es noch keine Antwort.

weiterlesen...