13. August 2024 / Aus aller Welt

Weltweit 934 Mpox-Fälle im Juni - Notfallausschuss tagt

Die WHO ist tief besorgt über eine mögliche Ausbreitung von Mpox. Sie hat einen Notfallausschuss einberufen. Warum geht sie davon aus, dass die Zahl der Fälle deutlich höher ist als gemeldet wird?

Die WHO ist besorgt über die mögliche Ausbreitung einer neuen Mpox-Sublinie

Die Virusinfektion Mpox (früher Affenpocken) tritt weiter in allen Teilen der Welt auf. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Zahl der laborbestätigten gemeldeten Fälle im Juni gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen, von 963 auf 934. Weil aber weniger getestet und nicht alle Fälle gemeldet werden, geht die WHO davon aus, dass die Zahl wahrscheinlich höher liegt. 

Die WHO ist wegen einer neuen Untervariante in Afrika so besorgt, dass sie einen Notfallausschuss einberufen hat. Die darin vertretenen unabhängigen Experten sollen am Mittwoch darüber beraten, ob es sich um eine «Notlage von internationaler Tragweite» (PHEIC - Public Health Emergency of Internatonal Concern) handelt.

So eine Notlage wurde 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgerufen, ebenso 2022 wegen des damaligen Mpox-Ausbruchs. Das hat keine unmittelbaren Konsequenzen, sondern soll vielmehr Regierungen und Behörden in aller Welt wachrütteln, damit sie sich auf eine Häufung von Fällen vorbereiten können. 

Mpox können unter anderem Hautausschlag und Fieber auslösen und vor allem für Kinder lebensgefährlich sein. Im Juni wurden unter anderem 100 Fälle aus der WHO-Region Europa gemeldet, 175 aus Nord-, Mittel- und Südamerika und 567 aus der Region Afrika. Dort traten 96 Prozent der Fälle in der Demokratischen Republik Kongo auf.

Mangels Testmöglichkeiten sei in dem Land nur ein Viertel der vermuteten Fälle getestet worden. Davon waren zwei Drittel positiv. «Die Zahl der bestätigten Fälle ist daher eine Unterschätzung der tatsächlichen Belastung», so die WHO. 

Der WHO liegen komplette Daten nur bis Ende Juni vor. Seitdem wurden aber aus vier weiteren Ländern in Afrika erstmals Mpox-Fälle gemeldet, die in diese Statistik noch nicht eingeflossen sind: aus Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda. Die meisten Betroffenen waren im Osten des Kongos gewesen.

Insgesamt sind der WHO seit 1. Januar 2022 bis Ende Juni 2024 aus 116 Ländern 99.176 im Labor bestätigte Fälle gemeldet worden. 208 Infizierte sind gestorben. 

Die WHO beurteilt das Risiko einer Ansteckung mit Mpox-Viren der Klade I (römisch eins) und II in Teilen der Demokratischen Republik Kongo als hoch. Dort wurde Ende vergangenen Jahres eine neue Sublinie der Mpox Klade I entdeckt. Diese ist möglicherweise ansteckender als andere Linien. 

 

  •  

Bildnachweis: © National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ferienlager für Flutkids
Aktuelles aus der Region 10

"Schanzer Kindl" organisiert Ferienlager für Flutbetroffene Kinder

weiterlesen...
Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Unglück auf Partyboot in Berlin - zwölf Verletzte
Aus aller Welt

Ein Metalldach eines Veranstaltungsboots auf der Spree stürzt ein. Es gibt eine Reihe von Verletzten. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

weiterlesen...
Verheerende Waldbrände gehen in Portugal weiter
Aus aller Welt

Seit Tagen brennen in Portugal vielerorts Wälder, Wiesen und Felder - und auch Häuser und Fahrzeuge. Das Leid der Einsatzkräfte und Bürger wird wohl so schnell nicht enden.

weiterlesen...
Das große Aufräumen beginnt - Pegelstände an Elbe steigen
Aus aller Welt

An Elbe und Oder dürften die Pegelstände weiter steigen. In den Nachbarländern beginnen die Menschen mit Aufräumarbeiten nach der Flut. Doch die Gefahr ist noch nicht überall gebannt.

weiterlesen...