25. Oktober 2023 / Aus aller Welt

Zahl der Drogentoten weiter gestiegen

Die Deliktszahlen in der Rauschgiftkriminalität sind laut einem aktuellen Lagebild der Polizei rückläufig. Bei den Drogentoten spricht das Bundeskriminalamt aber von einem «besorgniserregenden Trend».

Im letzten Jahr sind 1990 Menschen an den Folgen ihrer Sucht gestorben.

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist 2022 erneut gestiegen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, starben im vergangenen Jahr 1990 Menschen an den Folgen ihrer Sucht. Das sind neun Prozent mehr als noch 2021.

Damit setze sich der seit 2017 vorherrschende und besorgniserregende Trend von steigenden Rauschgift-Todesfällen weiter fort. «Die häufigsten Todesursachen bleiben dabei der Konsum von Opiaten, Heroin und Opiat-Substitutionsmitteln», erläuterte das BKA in Wiesbaden. Unter den Drogentoten des Jahres 2022 waren 83 Prozent Männer, das Durchschnittsalter lag bei 40,6 Jahren.

Die Ermittler haben 2022 den Angaben zufolge rund 340.000 Rauschgiftdelikte registriert und damit 5,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Trotz der gesunkenen Gesamtzahl gingen die Polizeibehörden von einer hohen und zunehmenden Verfügbarkeit von Betäubungsmitteln sowie einer hohen Nachfrage aus, erläuterte das BKA.

Gestiegene Ernteerträge, mehr synthetische Drogen

Die Experten verwiesen auf zahlreiche Sicherstellungen größerer Mengen und teils erheblich gestiegene Ernteerträge in den Herkunftsregionen der klassischen Rauschgiftarten. Zusätzlich wüchsen die Produktionskapazitäten in illegalen Laboren zur Herstellung synthetischer Drogen, die weiterhin eine bedeutende Rolle spielten. «So wird der Amphetamin- und Ecstasy-Markt durch große Produktionskapazitäten in den Niederlanden beliefert», erläuterte das BKA.

Seit 2018 stiegen zudem die Zahlen beim Kokainhandel stetig. Nach den Erfahrungen von Sicherheitsbehörden in den Niederlanden und in Belgien gingen die Tätergruppen beim Kokainschmuggel von Südamerika nach Europa zunehmend gewalttätig vor.

«Wir beobachten im Bereich der Rauschgiftkriminalität in Europa eine Infiltration der großen Häfen und die Anwendung von Gewalt durch die Organisierte Kriminalität zur Behauptung von Vormachtstellungen», erläuterte BKA-Präsident Holger Münch. «Der international organisierte Rauschgifthandel ist nach wie vor ein Hauptbetätigungsfeld der Organisierten Kriminalität.»


Bildnachweis: © Felix Zahn/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...
Nacht der Museen am 7. September
Aktuelles aus der Region 10

Programm zur Nacht der Museen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Festgelände öffnet - Wiesngäste stürmen die Zelte
Aus aller Welt

Manche haben stundenlang darauf gewartet, dass sich die Pforten zum Oktoberfestgelände öffnen. Jetzt ist es so weit.

weiterlesen...
Schwere Regenfälle suchen Japans Erdbebengebiet heim
Aus aller Welt

Am Neujahrstag wurde die japanische Region Noto von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Noch heute sind die Folgen zu spüren. Jetzt halten erneut Naturgewalten die Bewohner in Atem.

weiterlesen...
Von wegen Hitler - Die Autobahn wird 100
Aus aller Welt

Man hört es immer noch: Hitler hat die Autobahn erfunden. Falsch. In Italien ging schon lange vor der Machtergreifung der Nazis die erste Autostrada der Welt in Betrieb. Jetzt wird sie 100.

weiterlesen...