21. Juni 2023 / Aus aller Welt

Was Experten zu der Suche des Tauchboots sagen

Es ist ein Einsatz in menschenfeindlicher Umgebung. Bis zu vier Kilometer tief könnte das Tauchboot «Titan» im Atlantik liegen. An Bord sind fünf Menschen. Was bisher bekannt ist.

Der Innenraum des vermissten Tauchboots «Titan» von OceanGate Expeditions mit Passagieren einer früheren Tour (Archivbild).

Im Nordatlantik suchen Rettungskräfte intensiv nach einem Tauchboot, das mit fünf Insassen auf dem Weg zum berühmten Wrack der «Titanic» war. Einige Fragen, die Experten beantworten können.

Warum ist das Suchgebiet so groß?

Nach Einschätzung der Ozeanografin Maren Walter von der Forschungseinrichtung Marum der Universität Bremen bestehen in der Region im Nordatlantik vergleichsweise starke Strömungen, beispielsweise ist dort der Nordatlantikstrom. «Es kann sein, dass es starke Strömungen in unterschiedliche Richtungen gibt», sagt Walter. «Je tiefer der Ozean an einer Stelle ist, desto größer muss das Suchgebiet dann auch werden.» Sollte das Tauchboot steuerlos sein, könne es weit abgetrieben werden.

Können Helfer durch Klopfgeräusche das Tauchboot orten?


«Klopfgeräusche sind erstmal ein gutes Zeichen, weil sie auch regelmäßig sind», sagt Ralf Bachmayer, der sich bei Marum mit Marine-Umwelttechnologie beschäftigt. Mithilfe des Schalls der Klopfgeräusche könne man ungefähr sagen, wo das Fahrzeug sei. Bei der Suche kommen sogenannte Sonobojen zum Einsatz. Die Geräte werden von einem Flugzeug abgeworfen und detektieren Unterwassergeräusche. Bachmayer sagt, die Sonobojen könne man an der Oberfläche verteilen und dann verfolgen, wann welche Boje das Geräusch registriere. Dann könne berechnet werden, wo das Geräusch herkomme.

Wie hoch ist der Druck in der Tiefe?

Das «Titanic»-Wrack liegt in rund 3800 Metern Tiefe. Bachmayer sagt, dass in etwa alle zehn Meter der Druck um ein Bar zunehme. In einer Tiefe von 3800 Metern betrage der Druck 380 Bar zusätzlich zum normalen Oberflächendruck. «Das entspricht ungefähr dem Gewicht, welches ein Grizzlybär auf einen Quadratzentimeter ausübt.»


Bildnachweis: © American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa/Archiv
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...
Nacht der Museen am 7. September
Aktuelles aus der Region 10

Programm zur Nacht der Museen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Deutsche stirbt bei Absturz von Kleinflugzeug in Spanien
Aus aller Welt

Eine junge Deutsche startet mit ihrem Fluglehrer in Spanien zu einem Übungsflug. Plötzlich reißt der Funkkontakt zum Flughafen ab. Ein Suchhubschrauber findet wenig später das Wrack.

weiterlesen...
Behörden beobachten Schiff mit wohl explosiver Ladung
Aus aller Welt

Berichten zufolge wird ein Schiff mit tonnenweise Ammoniumnitrat in Richtung der Ostsee geschleppt. Das Maritime Sicherheitszentrum hat den Frachter «Ruby» im Blick.

weiterlesen...
Königin Margrethe nach Sturz aus Krankenhaus entlassen
Aus aller Welt

Die 84-jährige Mutter des dänischen Königs Frederik hat sich bei einem Sturz mehrere Verletzungen zugezogen. Sie ist nach Palastangaben wohlauf, doch der Vorfall hat mehrere unangenehme Konsequenzen.

weiterlesen...