21. Juni 2023 / Aus aller Welt

Pakistan warnt vor dramatischen Sturzfluten im Landesnorden

Im Land herrschen Rekordtemperaturen. Die Gletscher sind durch die Erderwärmung auf dem Rückzug. Sturzfluten aus den rund 30 Gletscherseen drohen, Menschen und Dörfer einfach wegzuspülen.

Ein Mann geht über eine hölzerne Brücke im Norden Pakistans nahe der afghanischen Grenze. Sturzfluten im hatten im vergangenen Jahr eine Brücke weggespült.

Pakistans Behörden haben sich gegen drohende Sturzfluten im Landesnorden gerüstet. Mehrere Bezirke mit Tausenden Bewohnern werden im Zuge einer Warnung evakuiert, wie ein Behördenvertreter am Mittwoch erklärte. Angesichts der Rekordtemperaturen in dem südasiatischen Land fürchten Experten dramatische Brüche von Gletscherseen. «Unsere Experten überwachen die Gletscher und die Rettungsteams sind für jeden Notfall bereit», sagte Noor Shahideen, ein Verwaltungsbeamter in Chitral.

Wegen der Erderwärmung verzeichnet das Karakorum-Gebirge in Nordpakistan ein allmähliches Schwinden der Gletscher. Auch die Tausenden Gletscherseen im Landesnorden schwellen an und drohen bei einem möglichen Ausbruch, Menschen und Dörfer wegzuspülen. Wissenschaftler verwenden den Begriff «Glof» (Glacial Lake Outburst Flood), um dieses Phänomen zu beschreiben.

Ein «Glof» tritt auf, wenn die Gebirgstäler dem Druck des schmelzenden Gletscherwassers nicht mehr standhalten und zusammenbrechen. Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen gelten etwa mehr als 30 Gletscherseen in Pakistan als akute Gefahr. Bei dem Ausbruch können Millionen von Kubikmetern Wasser und Geröll freigesetzt werden.

Pakistans Behörden erwarten in den heißesten Provinzen Temperaturen bis zu 50 Grad. Landesbewohner wurden aufgerufen, sich in kühleren Innenräumen aufzuhalten. Pakistan trägt verhältnismäßig wenig zu den weltweiten Kohlendioxid-Emissionen bei, gilt aber als eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder. Sturzfluten, Dürren sowie Bodenerosionen haben in den vergangenen Jahren zugenommen.


Bildnachweis: © Hammad Farooqi/dpa
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